Ohne ihre rosaroten Klebe-Etiketten ging sie nicht mehr ins Theater oder in die Oper. Sie wollte doch aushelfen können, wenn da wieder stand:
„Für Gaderobe keine Haftung.“
Ohne ihre rosaroten Klebe-Etiketten ging sie nicht mehr ins Theater oder in die Oper. Sie wollte doch aushelfen können, wenn da wieder stand:
„Für Gaderobe keine Haftung.“
Auf Fernreisen hatte sie nun immer im Portemonnaie ein kleines Musterbüchlein bei sich, das eine Auswahl ihrer Lieblingspapiere (noch dazu in ihren Lieblingsfarben) enthielt wie etwa handgeschöpftes Bütten in Wild- und Heckenrose, Elefantenhaut in Sandstein, Seiden- und Japanpapiere in Lachs, Flamingo und Schwein. Denn sie wollte gewappnet sein für den Fall, dass man sie an der Grenze aufforderte:
“Ihre Papiere, bitte!”
In ihrer Handtasche führte sie nun immer auch eine kleine verschließbare rosarote Schachtel mit sich mit. Sie hatte darin viele rosa Zettelchen gesammelt, auf denen große und kleine, erfüllbare und unerfüllbare Wünsche notiert waren, auf dass sie nie mehr in Verlegenheit geriete, wenn man sie an der Ladentheke oder im Café fragen würde:
“Haben Sie noch einen Wunsch?”
Neuerdings nahm sie auf Bahnfahrten immer etwas Schmirgelpapier, einen kleinen Eimer mit rosa Farbe und einen dicken Pinsel mit. Denn sie nahm sich doch sehr zu Herzen, was auf der Zugtoilette zu lesen stand:
“Bitte verlassen Sie den Raum so, wie Sie ihn vorfinden möchten. Danke.”