zwischen den Jahren
wo nichts und niemand regiert
da fehlt es an nichts
Raunächte
5./6.1. Maunzraunznacht
alle Jahre verklingt das bedächtliche nächtliche Raunen
wieder im täglichen kläglichen Maunzen und Raunzen
fort sind die gewesenen Wesen mit ihren labenden Gaben
fort die begeisternden Geister aus schäumenden Träumen
alle Jahre versinkt das nächtliche Staunen und Raunen
wieder im unsäglichen täglichen Raunzen und Maunzen
doch gedenke der feinen Steine, die die Nächte dir ließen
fließen in deine Hand: einen für jede Stunde, für jeden Monat
einen – und denke stets daran: es ist immer fünf vor
zwölf
Erste Version
alle Jahre verklingt das bedächtliche nächtliche Raunen
wieder im täglichen kläglichen Maunzen und Raunzen
fort sind die gewesenen Wesen mit ihren labenden Gaben
fort die begeisternden Geister aus schäumenden Träumen
alle Jahre verklingt das bedächtliche nächtliche Raunen
wieder im täglichen kläglichen Maunzen und Raunzen
doch gedenke der feinen Steine, die die Nächte dir ließen
fließen in deine Hand: einen für jede Stunde, für jeden Monat
einen – und denke stets daran: es ist immer fünf vor
zwölf
4./5.1. Stirnrunzelnacht
alle Jahre wieder wächst mir in diesen Nächten
zwischen den Jahren ein Elfenhorn aus meiner
Denkstirnfalte: und am Ende eines jeden Jahres
zähle ich der neuen Narrenhörner
elf
3./4.1. Runde Nacht
vom Himmel hoch so süß die Engel
singen des Jahres Räder stehen
still in diesen Nächten hält
das Leben den Atem an
du kannst zaubern:
aus eins mach
zehn
2./3.1. Verruchte Ruchnacht
im Ruch, auch volltrunken
anrüchige Ziele zu treffen, schieß ich
meinen verruchten Vogel ab
in den Himmel hoch
und treffe alle
neun
1./2.1. Sternrunennacht
in die Stille der Nacht
fallen Sternrunenfunken
und malen Erdkreise
in Himmelsquadrate:
auf die Zeichen gib
acht
31.12./1.1. Ruhnacht
dort hinter den Bergen
bei den Zwergen
bist Du mir Gabe
alle Tage
auf jeder Deiner Stufen ruht
ein sich mir öffnendes Siegel
alles auf einen Streich
in dieser stillen Nacht bin ich auf Wolke
sieben
30./31.12. Rabaukische Nacht
ich lache laut in den kristallinen Funkenflug hinein
eine jede Flocke ein kleiner Stern
im Hexenkessel wird es heiß
spring mit mir über
die Ecken
sechs
29./30.12. Raubauzige Nacht
o wie lacht tief die Nacht
hör ich ihr Dunkel, spür ich
ihr Still, riech ich ihr Bitter
schmeck ich ihr Kalt, schau
ich o wie sie lacht – wild, rau
o Nacht, gib meinen Sinnen
fünf
28./29.12. Raunige Raunnacht
aufjauchzet mein Herz
bald raunt es aus Ost, Süd, West, Nord
bald raunt es aus Morgen, Mittag, Abend, Nacht
bald raunt es aus Frühling, Sommer, Herbst, Winter
bald raunt es aus Luft, Feuer, Erde, Wasser
aufjauchzet mein Herz in seinen Wänden
vier
27./28.12. Weihrauchnacht
auf
steigt
der Rauch
in Rauch geht auf
die Angst geht auf der Schmerz
in Rauch lösen sich auf die Schatten
jauchzet
unser aller guten Geister sind
drei
26./27.12. Raureifwinternacht
barfuß
steh ich zitternd
im flüsternden Schnee
ich fürchte mich nicht – denn Du
bist bei mir und schenkst
Wärme für
zwei