weil ich beim Zugfahren jetzt immer an Albrecht Selges Roman „Fliegen“ denken muss
vorbei
fliegen Welt
und Zeit
die Gedanken
fliegen
dahin
und auch ich
hebe ab und
fliege
weil ich beim Zugfahren jetzt immer an Albrecht Selges Roman „Fliegen“ denken muss
vorbei
fliegen Welt
und Zeit
die Gedanken
fliegen
dahin
und auch ich
hebe ab und
fliege
woran ich mich gut erinnern kann:
damals
erschien mir meine Erinnerung
verlässlich. oder täuscht mich da
jetzt
meine Erinnerung?
ich stehe neben mir. lieber
sollte ich mich vor mich stellen
oder hinter mir stehen. doch
ich stehe neben mir. bin also
weder ganz bei mir noch mir
gegenüber. aber immerhin
an meiner Seite.
ein Gedicht
will ich schreiben
in den Farben des Wassers:
selbst farblos, doch
in allen Farben
dieser Welt
„guck mal, die Ente schläft.“ – so hört’
am Ufer ich ein Kind zu seiner Mutter sagen.
ich gucke unwillkürlich hin und sehe
eine Kanadagans (den Kopf unter’m Flügel)
still, doch vernehmlich bei sich denken:
„Menschenskind, du Menschenkind!
weder bin ich Ente, noch schlafe ich.“
wenn’s dir glückt,
ist’s Glück
doch sei getrost:
wenn’s dir missglückt,
ist’s kein Unglück
eine Sternschnuppe oder zwei
in magischer Sternschnuppennacht
(oder hatte ich sie nur sehen wollen?)
und unter zuwölkendem Sternenhimmel
auf stadtnachtheller Straße – allein –
eine Wiederbegegnung mit dem Fuchs
nicht viel Aufhebens
wird er machen, der Tod, wenn
er dich einst in sich aufhebt – und du
endlich aufgehoben sein wirst
vielleicht
ist Tod nur
ein anderes Wort für
Aufgehoben-Sein:
Ende – Geborgenheit – Bewahrung
Du
bist für mich
eine Insel – nein:
meine Insel – nein:
die Insel per se –
nein: Insel –
nicht mehr, nicht weniger
die Klangfarbe
eines Farbtons?
knallbunt!
gestern, beim Besuch im Zoo,
führte mich mein Weg zum Schluss
dorthin, wohin ich immer muss:
zu den Elefanten – sowieso!
und als ich da saß, gedankenschwer,
da spürt’ ich plötzlich, intensiv,
einen Blick auf mir – ganz tief:
er kam von einer Elefantin her.
so Blick in Blick, vollends versunken,
verblieben wir geraume Zeit,
bis mir schien – bei meinem Eid! – ,
als habe mit dem Rüssel sie gewunken.
nicht glauben konnt’ ich, was da geschah:
hat dieses Tier – mir gar nicht nah –
aus der Ferne schon erkannt,
dass in mir wohnt ein Elefant?