heute am frühen Morgen (es war schon hell)
ein verschlafener Blick aus dem Fenster:
hui, es schneit!
(und das Herz ist sofort wach)
heute am frühen Morgen (es war schon hell)
ein verschlafener Blick aus dem Fenster:
hui, es schneit!
(und das Herz ist sofort wach)
heute, am Himmel über mir, unüberhörbar
das Unisono des Krähenschwarms:
krächzende Polyphonie
Frieden am See
Die Sonne hat die dunklen Wolken
mit ihrem lichten Gruß verabschiedet.
Am Kiesteich ist es ungewöhnlich ruhig:
Die Zahl der Badegäste ist überschaubar.
Das Wasser wellt gelassen sich ans Ufer
und trägt mich sanft hinaus.
Familie Schwan hält sich vornehm auf Distanz
und Familie Wildschwein schmaust
beglückt – und mich beglückend –
an des Ufers Wegesrand.
plötzlich ein laut vernehmbares „Krah“
von ganz weit oben: ein Blick in den Himmel –
und ja! da ziehen sie wieder, die Krähen!
noch bevor das Schiff in die Havel einbiegt:
unvermittelt (dem eifrigen Wind sei Dank)
ihren schweren erdigen Geruch
schon in der Nase

der Wildnis ganz nah im Grüngürtel um die Ecke:
wohliges Schnauf-Schmatz-Grunzen
unbeirrt schmausender Wildschweine
eine Sternschnuppe oder zwei
in magischer Sternschnuppennacht
(oder hatte ich sie nur sehen wollen?)
und unter zuwölkendem Sternenhimmel
auf stadtnachtheller Straße – allein –
eine Wiederbegegnung mit dem Fuchs
an einem (prognostizierten) Regentag
frühmorgens bei Sonnenschein
ein Bad in der Havel
Lyrifants Adventskalender 2023 Türchen 20
Winter schreiben mir die Schneekristalle
in rasch wieder dahinschmelzenden Lettern
auf die Dachfensterscheibe
(16.12.2022)
dieser Moment, in dem
deine Haut nichts als Wasser spürt
deine Nase nichts als Wasser riecht
deine Zunge nichts als Wasser schmeckt
deine Ohren nichts als Wasser hören
deine Augen nichts als Wasser sehen
bis zum Horizont
dieser Moment, in dem du
– von Kopf bis Fuß Vorfreude –
in den See watest, um dich
– gleich, ja gleich! –
ins Wasser gleiten zu lassen
dieser Moment, in dem du
– schon bis zur Hüfte im Wasser –
dich ganz ins Wasser gleiten lässt und beginnst zu
schwimmen