Mitmenschen

Was ist das eigentlich,
was wir MITMENSCHEN nennen?

Sind sie nicht vielmehr
NEBENMENSCHEN?
Weil sie einfach nur neben uns leben,
ohne Anteil an uns zu nehmen.

Sind sie nicht vielmehr
UMMENSCHEN?
Weil sie um uns sind, uns umgeben –
zufällig oder in der Hoffnung auf einen Vorteil.

Sind sie nicht vielmehr
BEIMENSCHEN?
Weil sie zwar bei uns sind,
aber nicht, wenn wir ihren Beistand brauchen.

Sind manche nicht sogar
GEGENMENSCHEN?
Weil sie gegen uns agieren
in der Absicht, uns zu schaden.

Nur wenige sind wirklich
MITMENSCHEN,
die wirklich mit uns leben,
die unsere Ängste und Wünsche
zumindest ernst nehmen,
zuweilen sogar teilen
oder sogar uns dabei helfen,
unsere Ängste zu zerstreuen
und uns unsere Wünsche zu erfüllen.

Fünf Lebensweisheiten

Pack die Schnecke bei den Hörnern
und den Stier bei den hängenden Ohren.

Blick dem Traum ins Auge
und der Realität ins gähnende Maul.

Pack das Pech beim Schopf
und das Glück an seinem wedelnden Schwanz.

Zieh dem Tod die Hammelbeine
und dem Leben die durchsichtigen Elfenflügel lang.

Steh mit beiden Beinen im Mist
und mit allen Sinnen im Leben.

Die Relativität der Seinsbegründung

„Ich denke, also bin ich“,
sagt der Philosoph.

„Ich schreibe, also bin ich“,
sagt der Poet.

„Ich rechne also bin ich,“
sagt der Kaufmann.

„Ich sehe, also bin ich,“
sagt der Maler.

„Ich höre, also bin ich,“
sagt der Musiker.

„Ich rieche und schmecke, also bin ich,“
sagt der Koch.

„Ich belle, also bin ich,“
sagt der Hund.

„Ich fliege, also bin ich,“
sagt der Vogel.

„Ich wachse, also bin ich,“
sagt die Pflanze.

„Ich lebe, also bin ich,“
sagt der Lebenskünstler.

„Ich sterbe, also war ich,“
sagt der Totkranke.

„Ich atme, also bin ich,“
sagt der Genesene.

„Ich bin,“
sagt das Ich.
„Und weil ich bin,
atme, lebe und sterbe ich,
wachse, fliege und belle ich,
rieche, schmecke, höre und sehe ich,
rechne, schreibe und denke ich.“