von wegen Ruhe im Karton:
großes Getute im kleinen Getüte!
zurechtgeschnittene Bonbon-Tüte aus einer Schokoladenfabrik in Malmö
sind Tütelkram,
denkst du? immer
noch besser als
Beutelschneiderei!
selbstgefaltete Korb-Tüte aus alter Zeitung, mit grün-gelber Acrylfarbe bemalt (dieses Tütengedicht ist zugleich der ‘Einband’ – siehe Lyrifants Editionen)
Seit längerem beschäftigt mich dieses Projekt. Heute hatte ich dann endlich den Kreativ-Anfall und die entsprechende Kühle, die dazu nötig waren, das Projekt zu seinem Ende zu bringen. Texte und Bilder meiner neun “Tütengedichte” poste ich Euch hier nun sukzessive: Gehobener Unsinn in Tüten! (weitersagen: gibt’s nur bei Lyrifant!)
ihre Häuserwände erröten tief, wenn der Sommer
so ganz lässig durch ihre Straßenzüge schlendert:
er ist so cool,
wenn er so um ihre Häuser zieht, das
macht sie ganz heiß, wenn sie sein glühender Blick
durch seine schwarze Sonnenbrille streift,
es macht sie heiß, so heiß,
wenn er durch ihre Mauern dringt, in sie eindringt,
so lässig, so cool,
bis alles seiner Hitze sich ganz ergibt und
die Stadt nur noch da liegt und
nichts mehr tut
seeaus, hinaus:
ein blauer Seegen,
von Wellen geschenkt
seeaus, hinaus:
zu weißen Seegeln,
von Träumen gesetzt
seeaus, hinaus:
nur du,
nur See –
und Seeligkeit
sogar zu müde
für ein Gedicht
reicht es nicht:
nur müde, einfach
nur müd, zuviel
der Mü
bei Vollmond
im Teilschatten
bin ich voll Mond –
hab ich einen Schatten?
mehr als nur zum Teil?
Die wirklich wichtigen Dinge im Leben:
nicht Dinge, nur Leben!
Wind
frischt auf
gelind, geschwind
bläst er durch Haar
weht er durch Haut
blind
saust er um Nas
braust er um Ohr
nur Wind, Wind
nichts als Wind
und sinnt
und spinnt:
Glückswind
Glückskind