dunkelt Abend über Blatt und Land / taucht /
aus blauem Dunst / nur / diese eine Frage /
die ein jedes Lied / sich fragt / die Frage /
der Fragen / die ein jedes Wort / sich /
fragt / und dich und mich
willst du sie wissen / fang / ein Blatt / und warte /
ab / bis / funkelt Abend über Blatt und Land /
bis / haucht / aus blauem Dunst /
der letzte Vers / die Frage /
der Fragen
Dies ist mein letzter Fang. Alles begann mit einem ganz harmlosen Gedicht zu Jahresbeginn und Ules Frage dazu. Auf einen (ganz anderen) Impuls von Ule hin entstand dann schon bald ein erster Text. Da erkannte ich recht unmittelbar das Potential zu Mehr – wenn das nicht eine zündende Idee für einen poetologisch ausgerichteten Gedichtzyklus war! Nach den ersten (eher improvisierten) Texten kristallisierte sich in meinem Kopf bald das Bild von einem Netz an möglichen Verflechtungen heraus – und damit war die Leitschnur für die Architektur des fangVerse-Zyklus geboren. So entstanden in rascher Folge nun diese 17 fangVerse – und heute, zum 17., seien sie zu einem Ende geführt.
Fein versteckte Reimstruktur. Diese Serie bereitet wirklich Freude auch unter konstruktivem Aspekt.
Danke, liebe Ule! Mich freut es natürlich ganz besonders, wenn Du daran Freude hast – hast Du doch letztlich den Anstoß gegeben. Nie hätte ich zu Beginn des Jahres gedacht, dass sich aus meinem kleinen Neujahrsgedichtchen so ein schöner runder Zyklus entwickelt.
Das sind solche unvorhersehbaren Glücksfälle, “Geschenke”, die sich als Lohn für beharrliche Arbeit einstellen, liebe Sabine. Sehr verdient in deinem Fall, finde ich.
Zu viel der Ehre – aber Danke! Ja, als ein unverhofftes „Geschenk“ sehe ich es auch – und das Schöne an Geschenken: Man muss sie sich gar nicht verdienen 😊.
heute ist das mein lieblingsgedicht!
Liebe Gabriele, hab Dank für Deinen Besuch und Deine „Wahl“! Ich selbst könnte so spontan gar nicht sagen, welches der Gedichte aus diesem Reigen mir am besten gefällt …