fremd bist Du mir,
je näher ich Dir bin
nah bin ich Dir,
je ferner Du mir bist
fern sind wir uns,
sind uns nahe
Fremde
fremd bist Du mir,
je näher ich Dir bin
nah bin ich Dir,
je ferner Du mir bist
fern sind wir uns,
sind uns nahe
Fremde
in Deiner Fremde
warst Du mir nahe
in Deiner Nähe
bist Du mir fremd
nahe Fremde
sind wir geworden:
uns fremd in unserer Nähe
uns nah in unserer Fremde
Finde ich Dich,
Verliere ich mich.
Finde ich mich,
Verliere ich Dich.
Finden wir uns,
Wenn wir uns verlieren?
Nicht nahe genug
kann ich Dir sein.
Nicht nahe genug
kannst Du mir sein.
Nicht zu nahe
darf ich Dir kommen,
will ich Dir ganz nahe sein.
Nicht zu nahe
darfst Du mir kommen,
willst Du mir ganz nahe sein.
Zwischen Dir und mir
findet Platz allein
die lächelnde Nähe.
Warum darf ich nicht
sprechen über das, was
Dir nahe geht?
Denkst Du,
mir geht es nicht
genauso nahe wie Dir?
Warum willst Du nicht,
dass ich Dir nahe bin in dem, was
Dir nahe ist?
Fürchtest Du,
ich trete Dir zu nahe,
wenn ich Dir nahe sein will
auch in dem, was nur
Dir nahe ist?
Wäre ich Dir näher,
wenn ich Dich allein ließe
mit dem, was
Dir nahe geht,
mit dem, was
Dir nahe ist?
Aber dabei in der Nähe bleibe?
Manchmal bist Du so weit weg,
obwohl Du neben mir bist.
Ich frage: Wo bist Du?
Du sagst: Bei Dir.
Bin ich es, die
so weit weg ist?
Ein Gedicht noch aus unseren Anfangstagen…