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Leben
Der Sinn des Lebens
Der Sinn des Lebens
dürfte ganz einfach sein:
leben.
Leben
Die eine Hälfte
des Lebens wird
verschlafen.
Die andere Hälfte
des Lebens wird
vertan.
Gäbe es noch
eine dritte Hälfte,
so würde sie wohl
verspielt.
Biographie
anfangs über Tische und Bänke
später zwischen allen Stühlen
immer mit der Tür ins Haus
geradewegs durch die Wand
gern auch aufs Dach
oft über den Zaun
mal um die Häuser
mal in fremden Betten
ab und zu aus dem Fenster
wenn nötig durch den Kamin
meist achtlos in der Ecke
oft im Keller
noch was in der Schublade
gut versteckt im Schrank
viel unter der Decke
viel unter den Teppich
am Ende hinterm Ofen
zu guter Letzt am Boden
Wäre ich…
Wäre ich jung,
wäre das Leben reicher.
Wäre ich reich,
wäre das Leben schöner.
Wäre ich schön,
wäre das Leben leichter.
Wäre ich nur klug,
dann wüsste ich, dass es nicht
Jugend,
Reichtum,
Schönheit
sind, die das Leben
reicher,
schöner,
leichter
machen.
Das Lied vom Scheitern
viel vor
wenig drauf
lange dran
nichts dabei raus
viel vor
wenig drin
manchmal nah dran
meist drunter und drüber
immer hinterher
viel vor
wenig dahinter
voll daneben
sofort draußen
keiner dafür, alle dagegen
nie vorn dabei
nie richtig dazu
am liebsten auf und davon
Lebensfarben
Die Farben der Kindheit
Der Himmel ist himmelblau,
grasgrün ist das Gras.
Die Erde ist erdbraun,
sonnengelb ist die Sonne.
Der Schnee ist schneeweiß,
rosenrot ist die Rose.
Der Wolf ist wolfsgrau,
rabenschwarz ist der Rabe.
Die Farben der Jugend
Rosarot leuchtet der Himmel,’
dunkelrot duftet das Gras.
Samtrot schimmert die Erde,
glutrot neigt sich die Sonne.
Blutrot glänzt der Schnee,
mundrot blüht die Rose.
Der Wolf ist ein Fuchs,
der Rabe fortgeflogen.
Die Farben der Reife
Der Himmel ist azurblau
wie frisch erblühter Rittersporn zwischen den goldenen Ähren des Feldes,
zartgrün wie die eben den Knospen entsprungenen Blätter der Linde
ist das Gras.
Die Erde ist rotbraun,
wie Holz vom frisch gefällten Baum kurz nach dem Anschnitt,
goldgelb wie frisch geerntete Mirabellen vom Baum in Nachbars Garten
ist die Sonne.
Der Schnee ist eierschalenweiß
wie ein unbeschriebenes Blatt Papier vor dem ersten Wort,
dunkelrot wie eine pralle Kirsche nach einem sonnigen Sommer
ist die Rose.
Der Wolf ist dunkelgrau
wie indische Elefanten am Morgen nach ihrem ersten Bad,
kohlschwarz wie schwitzender Teer in der Sommerhitze
ist der Rabe.
Die Farben des Alters
Der Himmel grau,
das Gras braun.
Die Erde schwarz,
die Sonne fahl.
Der Schnee gelb,
die Rose weiß.
Der Wolf ist tot,
vom Raben beweint.
Die Farben des Todes
Pechschwarz ist der Himmel,
schwarz wie Lakritze das Gras.
Lavaschwarz ist die Erde,
schwarz wie die Nacht die Sonne.
Ebenholzschwarz ist der Schnee,
schwarz wie Holunder die Rose.
Kohlrabenschwarz ist der Wolf,
schwarz wie ein Panther der Rabe.