schau ich von außen zu mir
hinein, sehe ich mich, wie ich
von innen zu mir heraus schaue
und mich sehe, wie ich von außen
zur mir herein schaue und
mich sehe, wie ich zu mir
hinaus schaue
Gedankenlyrik
Weltanschauung
Als ob man es könnte:
Die Welt anschauen, ohne sich
ein Weltbild zu machen.
Utopie
Jenseits von
Ja oder Nein
blinzelt
das Leben.
Jenseits von
Für oder Wider
lächelt
die Liebe.
Jenseits von
Schwarz oder Weiß
ist es
bunt.
Kein Gedicht
für Hermann K.
Ich dichte,
dachte ich.
Doch ich dichtete,
damit ich dachte.
Ich dichtete
mit Bedacht,
damit Gedachtes und Erdachtes
ein Dach bekäme,
ein dichtes Dach.
Dächte ich nach,
ich dichtete
dem Dich, dem Ich
zum Gedächtnis.
Ein Verdacht
verdichtet sich:
“Das ist doch kein Gedicht!”
Am toten Punkt
Am toten Punkt
steht noch nicht einmal
ein Fragezeichen.
In engen Klammern
ist kein Platz für einen
augenzwinkernden Strichpunkt.
Aber
auf der anderen Seite
des Gedankenstrichs
wartet unverdrossen
das lebendige Komma
und sendet
Rufzeichen.
Sehen und Wissen
Man sieht,
was man weiß,
heißt es.
Und
was man
mit eigenen Augen
gesehen hat,
glaubt man
zu wissen.
Ich weiß nicht nichts,
wenn auch nicht alles,
aber ich kann sehen.
Und
ich sehe,
was ich nicht wusste.
Doch nicht immer
traue ich
meinen Augen.