für Uta B., die mir zwei Bleilettern geschenkt hat
O!
SO!
OSSO?
OOOOOOO!
SOSS – SO?
O, SO!
SSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSS…
O!
SSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSS…
O-OO!
SSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSS…
SOS!
SSS – SSS – SS – SS – S – S –
OOOOOOOOOOOOOOOO!
SOSO!
für Uta B., die mir zwei Bleilettern geschenkt hat
O!
SO!
OSSO?
OOOOOOO!
SOSS – SO?
O, SO!
SSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSS…
O!
SSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSS…
O-OO!
SSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSSS…
SOS!
SSS – SSS – SS – SS – S – S –
OOOOOOOOOOOOOOOO!
SOSO!
Gib mir noch rasch einen Kuss,
denn ich muss
zum Bus.
Dein Kuss
schmeckt süß wie der Guss
einer Torte aus Nuss
– mit Schuss.
Dein Kuss
hilft gegen Verdruss,
hält mich in Fluss,
ist reiner Genuss.
Dieses Plus
hat nur Dein Kuss.
Jetzt aber ist Schluss
mit diesem Stuss.
(nur für Kichererbsen)
Sprechbohnen und
Plaudersellerie unter
Wortkrumenkohl.
Deckrüben im
Lauerkraut an
Klopfsalat.
Kachelbeeren aus der
Mauerkirsche.
Schwafelbirnen versprechen
Paradieschen.
Dies ist nur ein Märchen aus
Märlauch,
Dünnbrettich!
Wenn
der Pechvogel
den Glückspilz
verschlingt,
dann
ist das Pech
für den Glückspilz,
aber Glück
für den Pechvogel.
Wenn aber
der Pechvogel,
der nun ein Glücksvogel ist,
am Glückspilz,
der nun ein Pechpilz ist,
zu ersticken droht
und deshalb den Pilz wieder ausspeit,
dann
ist das Glück
für den Glückspilz,
aber Pech
für den Pechvogel,
dann ist das eben
echtes Pechvogelpech
und echtes Glückspilzglück.
Wenn dann
der gerettete Glückspilz
dem enttäuschten Pechvogel
vorschlägt,
die Rollen zu tauschen,
dann wird
aus dem Pechvogel
ein Glückspilz
und aus dem Glückspilz
ein Pechvogel.
Und wenn nun
der Pechvogel
(der zuvor ein Glückspilz war)
den Glückspilz
(der zuvor ein Pechvogel war)
verschlingt
dann
ist das Pech
für den Glückspilz (alias Pechvogel),
aber Glück
für den Pechvogel (alias Glückspilz).
Wenn aber dann nun
der Pechvogel
(ehemals Glückspilz
und nunmehr Glücksvogel)
am Glückspilz
(ehemals Pechvogel
und nunmehr Pechpilz)
zu ersticken droht
und deshalb den Pilz
wieder ausspeit,
dann
ist das Glück
für den Pechvogel,
der als Glückspilz
zum Pechpilz wurde,
aber Pech
für den Glückspilz,
der als Pechvogel
zum Glücksvogel wurde,
dann
ist das eben Pechvogelglück
und Glückspilzpech.
Wenn aber
der Pechvogel
mal Pech, mal Glück hat
und der Glückspilz
mal Glück, mal Pech hat,
was sind dann
Pechvogel und Glückspilz mehr
als ein Vogel, der
mal Pech, mal Glück hat,
und ein Pilz, der
mal Glück, mal Pech hat?
Ja, ich wohn‘ in meiner Mailbox.
Komm herein
zum „Posteingang“
und mach es dir bequem.
Ich hol nur noch ein paar Cookies
aus dem „Junk“.
Mein Fenster zur Welt
ist der „Postausgang“.
Kreative Würfe
landen in „Entwürfe“.
Und nachts schlaf ich tief
im Ordner „Archiv“.
Wo eine erdrosselte Drossel
und ein erstarrter Star,
sind ein gefinkter Fink und
eine geamselte Amsel ganz nah.
Teetrinken kann gefährlich sein, denn da lauert er in den Tiefen von Tasse und Kanne: der Tee-Hai. Unschädlich gemacht wird er, indem man ihn kurzerhand ins Tee-Ei sperrt. Doch:
Wie kommt der Tee-Hai
ins Tee-Ei?
Ruf die Tee-Fee
aus dem Tee-See.
Rühr mit dem Fee-Zeh
süßen Mai-Klee
in schweren Blei-Brei
und lock damit den Tee-Hai
ohne viel Bo-hai
ins Tee-Ei.
Deckel zu – Ruh!
Heh, ruft der Hai.
Nee, sagt die Fee.
Weh, klagt der Hai.
So wird der Tee frei
vom Tee-Hai.
für J. M.
Eine Rose ist eine Tulpe.
Das wäre ein schöner Vers für ein Gedicht,
aber schade: Er reimt sich nicht!
Das ist des Dichters Fluch.
Doch bleibt uns ein zweiter Versuch:
Eine Rose ist eine Narzisse,
so der Dichter spricht – doch wisse:
Eine Narzisse ist eine Rose,
damit geht jede Botanik in die Hose.
Nur in der Lyrik ist alles erlaubt:
Da ist selbst ein Haus belaubt,
und ein Mensch ist ein Tier,
und ein Lamm ist ein Stier.
So hat eine jede Systematik
in der Lyrik ihre eigene Logik.
Nur die Tulpe hat keinen Ort,
reimlos steht sie dort,
ganz für sich allein.
Und dennoch kann in der Lyrik auch die Rose eine Tulpe sein.