Ihr habt mich geschlagen
– Schlag auf Schlag –
mit Euren Stockschlägen
auf Haut und Herz.
Ihr habt mich geschlagen
– Schlag auf Schlag –
mit Euren Ratschlägen
für meine Wunden.
Ihr habt mich geschlagen
– Schlag auf Schlag –
mit Euren Umschlägen
auf meine Narben.
Ihr habt mich geschlagen
– Schlag auf Schlag –
mit Euren Vorschlägen
für meinen Schmerz.
Ihr habt mich geschlagen
– Schlag auf Schlag –
mit Euren Anschlägen
auf meinen Leib und auf mein Leben,
mit Euren Querschlägen
gegen alles, was mir lieb ist.
Die beharrliche Wiederholung der ersten beiden Zeilen verstärkt die Anklage und ihre bedrückende Wirkung auf mich, der Text wirkt sehr eindringlich, finde ich.
Ja, eindringlich sollte der Text auch wirken. Lieben Dank für Deine Rückmeldung. Ich bin beim letzten Vers noch am Grübeln, ob “gegen alles, was ich liebe” noch besser wäre als “gegen alles, was mir lieb ist”. Meine jetztige Formulierung ist offener, die Alternative würde aber vielleicht noch deutlicher machen, dass sich die Schläge auch gegen von mir geliebte Menschen richten. Was meinst Du?
Beide Formulierungen lassen mich nicht spontan an Menschen denken, sondern eher an Dinge und vor allem Ideen. Vielleicht liegt es an dem eher sächlich orientierten Ausdruck “was”? Obwohl “liebe” eher Menschen meint…
Es ist immer wieder die Crux zwischen Klarheit und Offenheit in der Lyrik.
Wie recht Du hast. Aber die Variante “gegen den, den ich liebe” war mir wiederum zu vereindeutigend. :-(, denn es ist nicht nur das…
Nee, das wäre auch arg direkt. Vielleicht kannst du eine Lösung finden, indem du dich von der parallelen Struktur löst. Es handelt sich bei dem Schluss ja um eine spezielle Zuspitzung.
Bei mir sind solche Fälle immer Kandidaten, die ich mit in den Schlaf nehme. Oft fügen Sie sich am nächsten Morgen von allein.
Gute Idee. Vielleicht bekomme ich noch den idealen Einfall!
Wie ich dich kenne, sind da noch Reserven.
Danke für die Blumen! 🙂
Mir gefallen die letzten Zeilen am besten, auch wenn du mit diesen am meisten haderst.
“mit Euren Anschlägen
auf meinen Leib und auf mein Leben,
mit Euren Querschlägen
gegen alles, was mir lieb ist.”
Man selbst ist doch immer der kritischste Leser.
Mir jedenfalls gefallen viele deiner Texte! Mach ruhig weiter so 🙂
Viele Grüße,
Felicitas