meergeboren sei sie: die Poesie –
ein Schatz, vielleicht
eine Delikatesse
meerdurchlässig sei sie: die Poesie –
genügsam, standfest, schlicht:
ganz in sich selbst
verschlossen
wer sie öffnet, der
nimmt ihr das Leben
wem sie schmeckt, dem
schenkt sie keine Perle
inspiriert durch den wunderschönen und sehr lehrreichen Band “Austern” aus dieser von mir so geliebten Naturkunden-Reihe des Verlags Matthes & Seitz
Was für ein tolles Gedicht … das Sich-im-Zurück-Ziehen-Öffnende als Abwesendes-Entziehen, so dass die Sprache ein Geheimnis bleibt, in welcher das Leben blüht und sich genügt!
Lieber Alexander, Danke für Dein Gourmet-gemäßes Goutieren meiner kleinen lyrischen Auster! Und noch einen schönen Nikolaus-Abend!
Poetologisch heikle Frage: Wie nah darf man einem Gedicht auf die Pelle rücken, wie stark darf man es interpretativ öffnen, ohne es zu beschädigen oder gar umzubringen?
Davon mal abgesehen: ein Gedicht, das ich einfach ganz gourmethaft schlürfe und genieße.
Wohl bekomm‘s! – Und später noch einen Cocktail! 🍸