ein anderes Leben! – stell es dir vor:
wie du durch ein anderes Fenster
auf eine andere Straße blickst.
wie du durch eine andere Tür
in ein anderes Freie trittst.
wie du durch andere Straßen
zu anderen Geschäften gehst
und andere Dinge einkaufst.
wie du dich mit anderen Menschen
in anderen Cafés triffst und mit ihnen
über andere Themen sprichst.
stell dir vor: wie du einfach
in ein anderes Leben schlüpfst.
und stell dir vor: wie es wäre, wenn
dieses andere Leben dein Leben wäre.
doch: wäre diese andere Leben, sobald
es dein Leben wäre, dann überhaupt noch
ein anderes Leben?
Eine reizvolle Vorstellung – oder auch nicht… (?) – und ein Fazit, das noch mehr zum Nachdenken animiert…
Auf den Punkt gebracht: wohin immer du gehst, du nimmst dich selbst mit und alle Probleme, die durch dein Sosein entstehen.
Weglaufen hilft nicht.
Im Grunde, finde ich, ist alles stets sehr anders. Sehr anders der Morgen. Der Kaffee. Sehr anders das Vogelgezwitscher, der Gang auf dem Gehweg. Das Warten. Der Wind. Sehr anders die Gesichter. Die Augen. Der Mantelkragen, der vor der Kälte schützt, hochgeklappt. Je besser das Gedächtnis, desto anders wird die Welt, überall, jeden Tag, immer anderser. Sehr schönes Gedicht. Ich besuche diese Seite so gern!
Danke, lieber Alexander, für diese Veränderung der Perspektive auf das Thema. Das je Eigene eines jeden Augenblicks – ja, vielleicht macht dies den Wunsch, in ein anderes Leben schlüpfen zu wollen, tatsächlich obsolet. Danke für diese Denkanregung!