Sieht man wirklich nur, was man weiß?
Weiß man überhaupt, was man sieht?
schau hin: was siehst du?
siehst du, wie sich die Otter
(oder sind es gar Lemminge?)
in Scharen einer nach dem anderen
kopfüber ins Wasser stürzen?
oder siehst du nur, wie sich
die alte krummgewachsene Birke
auf der sich wellenden Oberfläche
des grünen Sees spiegelt? –
schau hin: was siehst du?
Oder sieht man, was man erwartet zu sehen, oder worauf man sich konzentriert? Vielleicht ändert sich, was man sieht, mit der Zeit? Die menschliche Wahrnehmung ist schon faszinierend. Ein bisschen von dem Zauber würde ich mir gern behalten 😉
O, meine Otter/Lemminge sollten den Zauber gerade wieder erhöhen, nicht wegnehmen 😉 … aber es ist schon irre, was man so sieht …
Hätte ich die die Lemminge gesehen ohne deinen Text, also ohne zu wissen?
Ein idyllisches Plätzchen jedenfalls, an dem ich mich gerne niederließe.
Ja, es ist ein wunderschönes Plätzchen – auch wenn die Otter/Lemminge nur eine Täuschung sein mögen … dafür gibt es Blässhühner, Stockenten, Haubentaucher, Graureiher – und neuerdings einen unüberhörbaren Kuckuck, und eine Schildkröte habe ich vom Wasser aus auch schon mal gesehen (oder wer weiß, was ich da gesehen habe …).
Man könnte Lemminge sehen, wenn man nicht wüsste, dass sie sich an Klippen hinunterstürzen. Abgespeichertes Wissen hilft also in diesem Falle, in anderen Situationen gaukelt uns das Gehirn aber ihm bekannte Bilder vor.
So ganz sicher kann man also nicht immer sein. Passiert auch oft beim Zeitunglesen, dass man eine Überschrift ganz anders sieht als sie wirklich gedruckt dasteht.
Es ist sicher von Vorteil, sich seiner Wahrnehmung nie zu sicher zu sein … Danke für Deinen Besuch hier!
Ich sehe Molche und Fische,
die Otter verstecken sich noch.
Für Lemminge ist es nicht das
richtige Habitat – oder spricht
da nur der Zoologe aus mir?
Die Birke wäre ein idealer
Ansitz für den Eisvogel…
Jetzt, wo Du es sagt: Ja, die Molche sehe ich auch 🙂