an der Bushaltestelle

da ist (immer wieder)
die Angst, den Anschluss
zu verpassen: das führt (immer wieder)
zu langen (überlangen) Wartezeiten, die
mich tatsächlich den Anschluss
an das Leben verpassen
lassen

wenigstens finde ich so
Zeit zum Denken und Dichten
über das Warten
und das Leben

8 thoughts on “an der Bushaltestelle

  1. Ich stelle mir gerade vor, wie viele der Gedichte, die ich so schätze, an einer Bushaltestelle ihren Anfang genommen haben.
    Wir sind an das Warten kaum noch gewöhnt, alles kommt und geht immer sofort. Da wir das Warten fast zu einer nostalgischen Beschäftigung.

  2. Ich empfinde Zeiten, in denen es sonst nichts zu tun gibt (außer zu warten) meist als äußerst produktive Denkzeiten – und damit überhaupt nicht als verpasstes, sondern sehr intensiv gelebten Leben. Länger Leben, um den Anschluss ans Leben nicht zu verpassen…

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