werde ich – wenn’s soweit ist –
mit dem Tod kämpfen?
ob ich die Waffen wählen darf?
werd ich mit ihm ringen? Frau gegen –
tja, was? Mann? Frau? Divers?
wie ich mich kenne, werd
ich gewiss versuchen, mit ihm
zu diskutieren: warum jetzt?
warum ich? warum überhaupt?
(doch er wird schweigen, fürchte ich)
ob man mit ihm handeln kann?
meine Seele für mein Leben?
(ach nein, das war der Teufel!)
aber: was sollte mir auch das Leben
ohne Seele noch?
könnt ich den Tod vielleicht
zum Teufel jagen? – doch wer
sollte dieser arme Teufel sein?
(Heiliger St. Florian …? –
das ist keine gute Lösung!)
werd ich also – wenn’s denn soweit ist –
mich dem Tod einfach ergeben?
Das können wir nicht wissen, zum Glück, da es wohl ganz von den Umständen abhängt, unter denen das Sterben stattfindet.
Da ich langes Abschiednehmen gar nicht mag, wüsste ich all dieses eher nicht gern im voraus.
Dennoch mag ich deinen Text als liebevoll ironisch klingende Selbstreflexion.
Es gibt ja immer auch Menschen, zu denen kommt der Tod wie ein Freund.
Jedenfalls kannte ich einige Menschen, die haben (am Ende ihres Lebens) auf ihn gewartet wie auf einen Freund – der kommen sollte, um sie abzuholen – und als er dann kam, gingen sie gerne mit – jedenfalls sah es so aus: ruhig und friedlich – und sogar mit einem Lächeln.
(Und einer dieser Menschen war eine gute Freundin von mir, die in jungen Jahren an einer schweren Krankheit starb – und obwohl sie jung war, sagte sie in ihren letzten Tagen zu mir: auch die Schwäche wird irgendwann zu einem Freund. )
Ich glaube, das kann man sich nur wünschen: daß der Tod – wann immer er auch erscheint – einem erscheint wie ein Freund.
Dank sei Dir für diese tröstlichen Worte – ja, schön, wenn es noch gelingen kann, Frieden mit sich und der Welt zu schließen.
… oder auch: wie eine Freundin… oder gerne auch: divers… ; )
(Ah, das wäre auch ein schöner Titel für ein Gedicht: der Tod als Trans*-Mann… zumal in dem Wort trans ja immer auch der Übergang streckt bzw. zumal das Wort trans den Übergang bezeichnet… ; )
Liebe Grüße, Hannah
Ja, “trans” passt da wirklich hervorragend, zu diesem Grunddemokraten.
Und ich darf das ruhig schreiben, da einer meiner Söhne ein junger Trans-Mann ist – also darf ich diesem Trans-Thema mit Humor begegen… : ) Und überhaupt glaube ich, man sollte jedem Thema mit Humor begegnen dürfen – und ich finde es sehr erfrischend, daß du das auch tust…!
😀
Entscheide es spontan aus dem Bauch heraus 🙂