Nach einer Einstimmung mit Schillers Ode “An die Freude” und Pablo Nerudas Oden auf eine Katze und auf einen Stuhl (bei denen ich abgelenkt war, weil gerade ein schöner Band mit Gedichten von Rose Ausländer meine ganze Aufmerksamkeit gefesselt hatte) sollten wir nun eine Ode schreiben, den Gegenstand durften wir frei wählen (das war eigentlich der heikelste Punkt, allein auf die Wahl des Gegenstandes hätte ich mehrere Tage verwenden können 🙂 ). Es waren ganz tolle Oden, die da von den Teilnehmerinnen zusammenkamen: eine Ode auf das Problem, auf die Tür, auf die Wanderstiefel, auf die Worte, auf die Schrift… Ich verrat Euch erst mal nicht, worauf ich meine Ode gedichtet habe – lest selbst:
Alles sagst du – oder nichts:
Pause oder Seelenbrause,
ein Innehalt, ein Sprungbrett oft,
ein Zögern nur, ganz unverhofft.
Des Schweigens Zeichen, des Denkens Weichen
setzt du, stellst du in aller Schlichtheit
mit deiner Nichtheit.
Du findest Platz in jeder Ecke,
als Bruch, als Band, als Zeilenhecke.
Du bist die Krone, bist die Summe,
bist der Leise, bist der Stumme:
Punkt, Komma, Ruf- und Fragezeichen
vermögen nicht das Wasser dir zu reichen.
Und dafür, dafür lieb ich dich –
Gedankenstrich.
Ein herzliches Dankeschön an Jutta und die nette Frauenrunde für diesen inspierenden und entspannten Workshop! Der ein oder andere Gedanke wird mit Sicherheit noch nachwirken…