Der sechsundzwanzigste Impuls – „medientransfer: straßengeräusche (link!) – schreibt ein gedicht zu den geräuschen der stadt“ – fiel mir, dem Augenmenschen, nicht wirklich leicht. Doch bevor ich ein Gedicht über mein inneres Taub-Sein hätte zum Besten geben müssen, hat mich die Sprache – wie schon so oft – gerettet; und so entstand diese kleine Reimspielerei zu den Geräuschen der Stadt:
Lausch den Geräuschen der Stadt
dem Rauschen lauschen:
Stimmen schwimmen
in Fänge der Klänge
schöne Töne schwärmen
lärmen zwischen Zischen
und Klicken ein Ticken
da Krachen, da Lachen
im Poltern ein Stolpern
ein Ächzen, ein Krächzen
Gedröhne, Gestöhne
ein Singen in Dingen,
die klingen, im Klingeln
ein Kringeln, im Strudeln
ein Dudeln – ach!
es brummt und summt
surrt und schnurrt und knurrt
und in die schrille Stille
schneit, was schreit
blutet, was tutet
hör genau hin, lass
dich nicht täuschen von
Geräuschen