Nachts
falle ich ins
Nichts.
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schreit es in mir:
Trag’s!
Nachts
falle ich ins
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schreit es in mir:
Trag’s!
Heute hab ich es doch noch geschafft, in den Film “Why are we creative?” von Hermann Vaske zu gehen. Sehr sehenswert! Eine gute Frage, viele spannende Antworten, viele Perspektiven. Und ich gebe die Frage hier gerne mal in die Runde: Warum seid ihr kreativ? – und der Lyrifant versucht sich an einer ersten Antwort (welche die Fülle der Antworten reflektiert).
Weil ich muss?
Weil ich will?
Weil ich kann?
Weil ich lebe?
Weil ich sterbe?
Weil ich bin?
Weil es hilft?
Weil es fordert?
Weil es hält?
Weil es bewegt?
Weil es erfüllt?
Weil es füllt?
Weil es da ist?
Für mich selbst?
Oder für Dich?
Für die anderen?
Oder gegen?
Weil – oder wegen?
Weil – oder um zu?
Weil – oder trotzdem?
Ich weiß es nicht.
Es dürfte ein Irrtum sein:
dass, ist die Sehnsucht endlich gestillt,
ein Gefühl der Sättigung eintritt.
Wie soll das gehen:
das, was da brüllt
in meiner Brust,
an meiner Brust
zu stillen?
Erst wenn du
deine Sehnsucht
gestillt hast, weißt du,
wie laut sie war.
Nachruf auf Charles Aznavourian
Je vous parle d’un temps,
von einer Zeit, die nun für immer ist
Vergangenheit, von Künstlerglück, das
nie mehr kommt zurück:
La bohème, la bohème
Ça voulait dire on est heureux.
Je vous parle d’un homme,
von einem Menschen, der klein war, arm und
fremd, einem Menschen, der wurde groß und reich
zwar, doch heimisch nie:
La bohème, la bohème
Ça ne veut plus rien dire du tout.
Je vous parle d’une voix,
von einer Stimme, die nun für immer ist
verklungen, die war von dieser tiefen Traurigkeit, die
glücklich machen kann. Verstummt sie ist für immer,
wie ungern lass ich sie doch gehn.
[youtube https://www.youtube.com/watch?v=A314PVRSQIM&w=560&h=315]
*armenisch: ‘mach’s gut’ (ich hoffe, dass es richtig ist, denn ich kann leider kein Wort Armenisch).
Auch wenn Du es nicht weißt –
Du spürst es:
Elend und Anderland
sind ein und dasselbe Wort.
Und Exil ist Umhergeirr,
im Aus.
Auch wenn Du es nicht weißt –
Du ahnst es doch:
Wer fremd ist,
ist einer von Fort-von
und nicht von Hin-zu
oder gar von Inmitten.
Du hast geglaubt:
Asyl, das sei
ein Unraub-Raum, wo
niemand Dir von Dir was nimmt.
Und jetzt denkst Du, dass
Flucht und Fluch Verwandte sind –
sie sind es nicht im Gegensatz zu uns
(was wir nur vergessen haben),
sind In- und Ausland doch dasselbe.
zwischen all den
Sprichorten
worte und orte ich
(die Fühler auf Empfang)
nach dem einen
Fundwort
sagen
kannst du
ohne zu reden
aber leider auch
reden
ohne zu sagen
sprechen
kannst du
ohne zu denken
zum Glück aber auch
denken
ohne zu sprechen
Impertinenz
steigt auf, wo
Macht und Trotz
die Leiter halten
Goldlicht bricht
durch Silbernebel,
der zwischen Bronzeästen
in Kupferblättern sich verfängt:
schwer legt der September
sich auf mein Herz
aus Erz
Es hat schon eine gewisse Tradition, dass mich Konzerte der fantastischen Capella Moguntina zu Gedichten inspirieren. Diesmal hat mich das Herbstprogramm “Unser Leben ist ein Schatten” zu einem kleinen Text nach Art der Konkreten Poesie angeregt (mag sein, dass er nicht in allen Medien korrekt angezeigt wird).
vergänglich
vergänglich
vergänglich
vergänglich
vergänglich
vergänglich
vergänglich
vergängLicht