“Das Leben und ich,”
feixt der Tod, “wir sind
ein gutes Team:
Das Leben pflügt und sät,
und mir obliegt die Ernte.”
Ohne-Wort
so tief Dein Leid
so tief kein Mit-Leid
so flach ein Wort
so flach mein Ohne-Wort
kunterbunt
manchmal
treibt es das Leben mit dir
ganz schön bunt:
kunterbunt
und manchmal
wird es dir dann doch
zu bunt:
kunterbunt
dann siehst du
nur noch schwarz
nur noch rot:
kunterschwarz
kunterrot
Tick
ich ticke vielleicht
nicht ganz richtig –
aber Hauptsache:
ich ticke
aus der Strickkiste
wenn alle Stricke reißen,
kannst du doch immer noch
den Strick nehmen, den du
dir selbst gedreht hast,
oder nicht?
Innehalt
wie fest du
gehalten bist, weißt
du erst, wenn du
fällst
black and blue
zur blauen Stunde
an schwarzen Tagen
dich mit blauem Trauerblues
volllaufen lassen, bis
du schwarz bist
wieder
und wieder ein Mai
schon wieder
fast vorbei
schon wieder
wieder und immer wieder?
nein:
noch wieder
im Wortschatten
Licht fällt ein
ins Wort: ich aber bleib
im Wortschatten
und warte auf ein
lichtes Gedicht
daneben
Du neben mir.
ich neben Dir.
nebeneinander wir.
wir neben uns.
Versteckspiel
Ach, Liebster! Wo
hat sich unsere Liebe
nur wieder versteckt?
Und während ich sie suche,
draußen,
wo sie, wie ich denke,
Fangen mit mir spielt,
hält sie sich verborgen,
drinnen,
in einer Deiner Armbeugen
oder unter Deiner Zunge oder
in den kleinen Fältchen
an Deinen Augen –
hast Du sie schon gefunden?
(12) Sundspruch
und
von jeher spricht der Sund:
und
Foto: Steinsundet (2019) – © Lyrifant
Damit ist meine kleine Nordwortlichter-Reihe an ein Ende gekommen. Ein kleines Büchlein ist daraus natürlich auch geworden. Ihr seht es auf meiner Seite Editionen, dort gibt es auch eine Bildergalerie zum Durchblättern.