gibt es doch wahrlich schon genug:
was hat uns die liebe Obrigkeit
nicht schon alles
eingeimpft!
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Covideo (9): “Mundschutz”
warum muss der Staat
vor dem Mund seiner Bürger
geschützt werden?
ist freie Meinung schon
hochinfektiös?
Covideo (8): “Fallzahlen”
sind doch nicht nur
Zahlen, die fallen, oder?
vielleicht ist es auch so gemeint:
es sind ‘von Fall zu Fall’-Zahlen
(wie man sie eben braucht)
Covideo (7): “Maskenpflicht”
Carnevale covidale:
nur der Kapitalismus zeigt
sein wahres Gesicht
Covideo (6): “Geisterspiele”
wo die Geister spielen:
welcher Geist spielt da?
Covideo (5): “Homeschooling”
non in schola
sed domi discimus
non vitae autem
sed coronae
Für Nicht-LateinerInnen: Das ist eine Variante des Sinnspruchs “Non scholae sed vitae discimus” (Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir) und heißt:
Nicht in der Schule, sondern zuhause lernen wir, jedoch nicht für das Leben, sondern für die Krone*
*inkl. Wortspiel mit Corona
Covideo (4): “Kontaktverbot”
wenn Wort für Wort übersetzt,
heißt es dann nicht sogar:
Mitfühlverbot?
Covideo (3): “Soziale Distanz”
ein Euphemismus für
asoziale Penetranz?
Covideo (2): “Neue Normalität”
aber sobald etwas normal ist,
ist es doch nicht mehr neu, oder? –
und dass das, was jetzt neu ist,
normal wird – wer kann das wollen?
Covideo (1): “Systemrelevanz”
hat sich das mal jemand gefragt:
wie relevant für das System
ist überhaupt dieses System?
und was ist überhaupt noch
wirklich relevant?
Hölderlin-Mantra – Variation 2
Montiert aus den Hölderlin-Versen meines Hölderlin-Mantras.
Und Gefahr bleibet.
Wo aber wächst,
Was ihr Gewaltigen mir gönnt?
Das ist: die Hoffnung!
Lieber! Was aber wäre reifem Dichter
Das Rettende? –
Nur einen Herbst
(Ohne einen Sommer auch)
Leben zu Gesange
Stiften!
Hölderlin-Mantra – Variation 1
Gerdas wunderbare Legebilder haben mich zu gleichsam lyrischen “Legebildern” inspiriert. Das Wort-Material stammt aus meinem Hölderlin-Mantra.
Das Legen der Hölderlin-Wörter zu Lyrifant-Worten war viel schöner, als mit dem Automatengedichtautomaten die Hölderlinverse zu ‘wolfen’ – außerdem ist “Hölderlin wolfen” auch Hölderlin gegenüber keine nette Geste, und wirklich Sinnvolles kommt dabei auch nicht heraus. Also schrieb ich die Wörter auf kleine Klebezettelchen und begann sie neu zu arrangieren. Dieses Neu-Anordnen aller Hölderlin-Wörter zu neuen Texten hatte etwas ungeheuer Meditatives, was ich heute sehr genossen habe: So war ich ganz bei Hölderlin und ganz bei mir.
Einen Sommer wächst Hoffnung auch
Und einen Herbst.
Was aber mir bleibet,
Lieber! ist Gefahr.
Was wäre das Leben ohne die Dichter?
Ihr Gewaltigen,
Nur reifem Gesange
Gönnt zu stiften
Das Rettende –
Aber wo?