
dereinst, wenn
früher oder später
nicht mehr von Belang sind, weil
später und früher
letztlich eins
geworden
sein
werden

dereinst, wenn
früher oder später
nicht mehr von Belang sind, weil
später und früher
letztlich eins
geworden
sein
werden

so genau
nehm ich es nicht:
im Zirkus der Pedanterien
lob ich mir das Ungefähre: circa
ist für vieles präzise genug –
vor allem aber ist es
rund

ab und an
erscheine ich euch
mit meiner Lust
am Undenkbaren
bar jeder Vernunft
doch ich weiß:
nur barer Unsinn
ist wahrer Unsinn

immer und überall
suche ich, finden mich
schöne Wörter
ich suche
nach allen Seiten
und finde
schöne Wörter
allenthalben
Meine lieben Leser:innen, Ihr habt es gemerkt: Dies ist der Auftakt zu einem durch und durch lyrifantischen Adventskalender! An jedem der nun anstehenden 24 Tage öffnet sich auf meinem Blog ein kleines Gedicht über ein schönes Wort! Habt viel Freude damit, aber vor allem: Habt eine wunderschöne Adventszeit!
ganz eigen und unverwechselbar
(und eigentlich: unbeschreiblich)
ist er, dieser Geschmack von Wörtern
(dort, wo sie dir auf der Zunge liegen):
stets schmeckt ein Wort nach Wort –
wobei: (nimm dir das Wort aus dem Mund
und schmeck es nach) ein jedes Wort
hat seinen eig’nen Wortgeschmack:
ob wöß, ob wouer, ob wolzig, worzig
oder wotter – Wörter schmecken
(ich meine es wortwörtlich:)
worthaft-wortig
Ein Beitragsvorschlag zu Christines Buch (war es eigentlich, aber das Projekt gibt es wohl nicht mehr)
manche Wörter müssen ganz dick aufgetragen
werden; anderen genügt die flüchtige Skizze;
einige bestehen auf Großformat; doch manche
strahlen nur als Miniatur; und die einen sind
ganz bunt; die anderen monochrom –
und ich liebe sie alle
komm mal vorbei
auf ein Wort
oder zwei
für dich mach
ich doch gern
ein Wort auf
im Nachtschatten
wachsen schlaftrunken
tollwortselige Verse
ans Tageslicht
Tatsächlich: Libellenmiszellen
libellenscheu
sind Verse, am Wasser geschrieben:
kaum gefunden, schon wieder
entschwunden
libellenleicht
sind Verse, am Wasser geschrieben:
geflügelt kaum, beinahe nur
ein Traum
libellenblau
sind Verse, am Wasser geschrieben:
blau wie Himmel und See
und nichts mehr
als blau
Inspiriert durch Georg Weißbachs Arbeiten des Übermalens, die gerade im Zentrum für Aktuelle Kunst in Spandau zu sehen sind
mit meinen eigenen Worten
die Worte der Anderen
überschreiben
oder in anderen Worten:
schreiben überSchreiben
a
m
r
a
n
d
e
d
e
r
s p r a c h e
immer nur schön ackern
und brav weiter rackern
bis die Wörter nur so schlackern
und die Reime fröhlich flackern
bitte nur nicht: Verse tackern!
lieber: einfach lustvoll gackern!
Lose inspiriert von dem Band „Hühner“ aus der wundervollen Naturkunden-Reihe von Matthes & Seitz.