Wie kommt der Tee-Hai ins Tee-Ei?

Teetrinken kann gefährlich sein, denn da lauert er in den Tiefen von Tasse und Kanne: der Tee-Hai. Unschädlich gemacht wird er, indem man ihn kurzerhand ins Tee-Ei sperrt. Doch:

Wie kommt der Tee-Hai
ins Tee-Ei?

Ruf die Tee-Fee
aus dem Tee-See.
Rühr mit dem Fee-Zeh
süßen Mai-Klee
in schweren Blei-Brei
und lock damit den Tee-Hai
ohne viel Bo-hai
ins Tee-Ei.

Deckel zu – Ruh!

Heh, ruft der Hai.
Nee, sagt die Fee.
Weh, klagt der Hai.

So wird der Tee frei
vom Tee-Hai.

Eine Rose ist eine Tulpe

für J. M.

Eine Rose ist eine Tulpe.
Das wäre ein schöner Vers für ein Gedicht,
aber schade: Er reimt sich nicht!
Das ist des Dichters Fluch.

Doch bleibt uns ein zweiter Versuch:
Eine Rose ist eine Narzisse,
so der Dichter spricht – doch wisse:
Eine Narzisse ist eine Rose,
damit geht jede Botanik in die Hose.

Nur in der Lyrik ist alles erlaubt:
Da ist selbst ein Haus belaubt,
und ein Mensch ist ein Tier,
und ein Lamm ist ein Stier.
So hat eine jede Systematik
in der Lyrik ihre eigene Logik.

Nur die Tulpe hat keinen Ort,
reimlos steht sie dort,
ganz für sich allein.
Und dennoch kann in der Lyrik auch die Rose eine Tulpe sein.