nahtegal
schône sanc
under der linden
dâ unser zweier bette –
tandaradei
Die Idee, eigene kleine Texte mit dem Sprachmaterial mittelhochdeutscher Minnelieder zu machen, kam über einen Impuls von ‘Frau Paulchens Lyrischem Monat’. Nach “Minnesangs Farben” (die unmittelbar aus dem Impuls entwickelt wurden) habe ich mir nun die minnesängerische Vogelwelt vorgenommen. Als erstes habe ich das berühmte ‚Lindenlied‘ Walthers von der Vogelweide (L. 39,11) auf ein Elfchen reduziert…
Worthilfen: schône = auf schöne Weise; dâ = wo / dort; tandaradei = Interjektion, den Ruf der Nachtigall nachahmend
Dass tandaradei den Ruf der Nachtigall nachahmen soll, wusste ich nicht. Wie schön du mein liebes “unter der linden” verelft hast! Ich hoffe sehr, dass du deine Mhd-Serie weiterführt.
Gut möglich, dass das gar nicht stimmt. Aber das “tandaradei” gibt es nur hier – und deshalb hab ich es wohl immer der Nachtigall in den Schnabel gelegt… – es kann natürlich auch ein Ausruf der Freude sein, aus dem Mund des weiblichen Ichs, sich an das geheime Liebesabenteuer freudig erinnernd.