secht, wie ez tunkel blawet!
Ein Blaues Tanka von Frauenlob
ich clage min not:
baz dem munde zeme ein
liljenwizes ja
dann ein nein von jamer bla –
secht, wie ez tunkel blawet!
Für dieses Blaue Tanka habe ich Verse aus drei Gedichten von Frauenlob (Heinrich von Meißen) zusammengeschmiedet: Der Eingangsvers stammt aus Lied 6, Strophe 2, Vers 1; der Mittelteil aus Lied 2, Strophe 2, Verse 5f.; der Schlussvers stammt aus dem Spruch VII,29, Vers 1 (zitiert nach der Göttinger Ausgabe von Karl Stackmann und Karl Bertau).
Inspiriert wurde diese Trilogie und speziell dieses Gedicht durch Sophie Paulchens #frapalymo im November 2016 (Impuls No. 21).Worthilfen: tunkel = dunkel; baz = besser; zeme = wäre angemessen; dann = als
Du erinnerst mich heute so schön an meine Studienzeit 😉
Gerne doch!
Was bedeutet “jamer bla”?
‘blauer Schmerz (wörtliche Entsprechung: Jammer)’, also: “ein Nein aus blauem Schmerz” – Frauenlob ist ein Genie, was komplexe Bilder angeht… Nicht so wohlwollende Geister haben ihn der “Strudelköpfigkeit” geziehen, aber ich liebe ihn sehr.
Danke. Strudelköpfig gefällt mir als Wort sehr gut. Und ein bisschen durch den Wind sind Leute, die Gedichte schreiben, ja sowieso.
Echt? Kann ich gar nicht glauben… 😉