rôtez mündelîn
Ein Rotes Elfchen von Heinrich von Morungen
daz
ein lützel
was versêret ir
vil vröuden rîchez rôtez
mündelîn
Für dieses Rote Elfchen habe ich einen Vers aus dem Narzisslied Heinrichs von Morungen “Mir ist geschehen als einem kindelîne” (zitiert nach Minnesangs Frühling, MF 145,1, Strophe 2, Verse 7f.) neu angeordnet. Der enigmatische Vers über die unerklärte Verletzung des roten Mündleins der Minnedame bekommt eine – wie ich finde – zu ihm gut passende Form: Steigerung mit dem “mündelîn” als Höhe- und Kristallisationspunkt des Gedichts.
Inspiriert wurde diese Trilogie und speziell dieses Gedicht durch Sophie Paulchens #frapalymo im November 2016 (Impuls No. 22)Worthilfen: lützel = wenig; versêret = verletzt, verwundet
Auch die Alliterationen kommen deutlicher heraus. Das ist eine sehr schöne Schreibidee.