Der achte Impuls – „ich habe geträumt, ein baum wuchs ins zimmer. jetzt vermisse ich ihn.“ (ein tweet von ina steg aka @tschabuhjahhh) – ist eine echte Herausforderung. Enigmatische Texte mit komplexer Bildstruktur im Kurzformat (in den Worten von Frau Paulchen: „alles gesagt, alles offen“), das ist ja nicht unbedingt mein Ding, obgleich es etwas ist, wo ich schon immer mal hinkommen wollte. Nach vielen Entwürfen und Verwürfen standen am Ende nun diese Verse da:
nachts, auf dem heimweg
auf meinem weg | lag plötzlich ein stern. ich
hob ihn auf und machte mich auf | den weg.
Und da bist du immer noch – wie kurz man doch viel sagen kann (und für viele Gültiges, wenn es allgemein genug gehalten ist) – für mich passt das auch.
Solche Konstruktionen wie die Vorlage dazu sind auf den ersten Blick so überraschend, bei näherem Betrachten nach Rezept gut in Serie fabrizierbar. (Vielleicht probier ich so eine Serie mal)
Es läge eher in meinem Bestreben, etwas zu schreiben, was nicht “nach Rezept gut in Serie fabrizierbar” ist, auch wenn daraus vielleicht eine Gedicht-Reihe entstehen kann. Aber sobald man es nur noch nach ein und demselben Strickmuster macht, wäre es für mich keine (zumindest keine gute) Lyrik mehr… Ich fände es wichtig, dass man das höchste Potential an semantischen Beziehungen und gegebenenfalls noch andere (z.B. etymologische, grammatische) Korrespondenzen zwischen den Wörtern herauskitzelt… was mir leider aber nicht immer gelingt.
So kenne ich dich.
Der “Vorschlag” war auch eher ironisch, maximal als Fingerübung, gedacht.
Nach mehrmaligem Lesen mein Gedanke: Als wenn es gar nichts wäre, nimmt ihn und geht davon und zur Tagesordnung über…tse
Mit Schmunzelgruß,
Silbia
Oh, das würde ich so gar nicht sehen!