über Nacht
lebe ich wie
unter Tage
tagsüber
bleibe ich dafür
nachtunter
bei Tag und bei Nacht
lege ich so
stets ein Stück Nacht
an den Tag
Lyrifant
Wortgeweb & Sinngespinn
über Nacht
lebe ich wie
unter Tage
tagsüber
bleibe ich dafür
nachtunter
bei Tag und bei Nacht
lege ich so
stets ein Stück Nacht
an den Tag
Ganz schön ausgeschlafen!
Oder aufgeweckt? Hihi… Aber eigentlich ist es ein sehr ernster Text, ausgehend von einem Motiv der Christine Lavant.
Bei Christine Lavant ist ja fast in jedem Gedicht von Nacht, Tag, Mond, Sonne die Rede, so dass ich das konkrete Gedicht, auf das du dich beziehst, nicht ausmachen kann. Verrätst du die Quelle?
Ach, mein Gedächtnis foppt mich mal wieder. Ich hatte gedacht, ich sei bei ihr über die Wendung “unter Tage” gestoßen, aber wo ich es jetzt suche, finde ich es so konkret nicht mehr. Vielleicht haben auch ihre Grubenmetaphern in mir die “unter Tage”-Wendung aufploppen lassen, zusammen mit “über Nacht” – und das hat dann weiter in mir gearbeitet.
Wie auch immer: ich mag deinen Text, und ich bin dir dankbar für die Erinnerung an Christine Lavant. Sie war mir ein wenig aus dem Fokus geraten.
Nun, an die Qualität einer Lavant reichen meine Schreibspiele nicht heran… das sind Hammer-Texte! Und in solche Nächte, wie wir sie gerade haben, passen sie gut.
Na, das ist aber auch ein extremer Maßstab!
Außerdem finde ich, dass deine Texte einen sehr anderen und eigenen Charakter haben, von daher schon unvergleichbar.