Auf der documenta 14 ist mir – neben einer Vorliebe für Topographien – der Trend aufgefallen, Bilder aus mehreren Einzelbildern wie ein Mosaik zusammenzusetzen. Das wollte ich jetzt mal ins Lyrische übersetzen: kleine Gedichte, die zusammen ein Gedicht ergeben. Und hier ist mein erster Versuch dazu.
das leben zeichnet geheime zeichen unter meine haut |
mir neue wege in bewegung singen werd ich für mich |
alte landschaften in auge und ohr schreiben worte |
Das ist Trend? So ein Mist! Nein, nicht dein Text – der ist toll, erinnert mich an Matrizen (Lösungsraster für Gleichungssysteme mit mehreren Unbekannten) und ist doch vollständig poetisch; sehr spannend, auch schön – und bestimmt ziemliche Tüftelei.
Der Trend auf der Documenta ärgert mich, weil ich an der Verflechtung mehrerer Bilder zu einem neuen seit langem herumtüftele – und jetzt machen das ALLE – wie blöde!
Ja, gerade auch mit Fotografien hat man das gern gemacht, auch in Kombination mit einer Installation… für die Betrachterin (die bekennende Hermeneutikerin ist) auch insofern eine Herausforderung, als sie sich eigentlich hätte noch mit jedem Bild einzeln beschäftigen müssen, um das Gesamtbild zu verstehen – doch dann hätte sie noch weniger von der documenta gesehen, als in zwei Tagen ohnehin nur möglich war 🙁
Das hat bestimmt viel Arbeit gemacht 🙈
Ich fürchte aber ich bin kein Fan davon. Ist mir zu zerstückelt.
Liebe Grüße
Laura
Ich denke, das liegt daran, dass das noch nicht gut genug ist – denn dazu müsste jeder Text wie auch der Gesamttext in sich rund sein (und “zerstückelt” ist eher das Gegenteil, und ich verstehe gut, was Du meinst). Ich werde aber sicher an dieser Form noch weiter basteln, denn ich finde sie sehr reizvoll (wenn auch eine echte Herausforderung) – vielleicht finde ich ja doch noch einen besseren Weg, um diese Form in die Lyrik zu übersetzen.
ein wunderfeines Mosaik ist dir hier gelungen!
die Bewegung, die im Geflecht von Landschaften und den eigenen Sinnesorganen erfolgt, gefällt mir sehr!
liebe Grüße aus der Sonne
Gabriele