knüpf mir
ein Kleid aus
getrockneten Blüten, aus
verdorrten Stengeln der
Steinimmortelle
zu lösen klug
des Königs Rätsel:
weder nackt
noch bekleidet
web mir in Form
meinen Körper aus
dem Kleid aus getrockneten
Blüten, aus verdorrten Stengeln der
Steinimmortelle
zu wirken fein
des Menschen Traum:
sowohl unsterblich
als auch vergänglich
Link zum Bild: Ulla Reiss, Kleid für Marion
Link zur Ausstellung: Die zweite Haut
Dieser Text klingt märchenhaft und vertraut, bildet damit einen spannungshaltigen Kontrast zu seinen Vorgängern.
Er fließt auch ganz harmonisch wiegend (bis auf Vers 3 in der zweiten Strophe, da holpert’s etwas – aber vielleicht lese ich dort einfach falsch, ich stolpere über die beiden “aus”).
Eine schöne und interessante Komposition, auch mit dem aktuellen Bezug zu aktuellem Schönheitsdesign mit “web mir in Form” mitten in Märchen und Vergänglichkeit.
Das überrascht mich jetzt. Kurz nachdem ich den Text online hatte, wollte ich ihn eigentlich schon wieder löschen… nicht nur wegen des “aus”-Problems, das ich auch sehe… 🙁
Oh, Kleid für Marion.
Da freue ich mich, liebe Grüße, Marion : )
Eine zweite Haut wie ein Kleid, das nie getragen wurde und auch nie getragen wird. Warum auch, wenn die erste Haut doch schon passt?