Der sechzehnte Impuls – „manchmal kann man auch mit gesenktem kopf ein stück himmel sehen.“ (ein Tweet von @e_mm_e1; zu finden hier) – hat mich erst einmal den Kopf hängen lassen: Mit diesem schönen pointierten Satz ist doch alles gesagt, was soll man da jetzt noch machen? Was kann dabei mehr herauskommen als ein geschwätziges Gedicht? Aber dann haben sich doch noch Verse eingestellt, die an den Impuls anknüpfen, ohne ihn hoffentlich totzureden…
Perspektivenwechsel. Ein Yin und Yang-Spiel
Hast du den Kopf in den Wolken,
siehst du die Welt von oben.
In der Weite des Himmels kannst du
das Kleine im Großen sehen,
das Leise im Lauten hören,
das Dunkle im Hellen spüren.
Steckst du den Kopf in den Sand,
siehst du die Welt von unten.
In der Tiefe der Erde kannst du
das Große im Kleinen sehen,
das Laute im Leisen hören,
das Helle im Dunklen spüren.
Es hat zwar mehr Worte, aber auch mehr (konkreten) Inhalt.
Spontan habe ich versucht, die zweite Strophe zeilenweise zu spiegeln. Verdoppelt die Kreuzstruktur, die du in den Gegensatzpaaren schon angelegt hast.
Toll, wie du mich immer wieder zum Schreiben anregst.
Toll, und wie sieht Deine Strophe aus? Zeigst Du sie mir? – vielleicht wäre sie ein Weg, der Parallelismus-Falle, der ich ja immer gern erliege, zu entgehen…
Klar, gerne:
Hast du den Kopf in den Wolken,
siehst du die Welt von oben.
In der Weite des Himmels kannst du
das Kleine im Großen sehen,
das Leise im Lauten hören,
das Dunkle im Hellen spüren.
Das Helle im Dunklen spüren,
das Laute im Leisen hören,
das Große im Kleinen sehen
kannst du in der Tiefe der Erde,
siehst du die Welt von unten,
steckst du den Kopf in den Sand.
Wow! – Wir sollten immer zusammen dichten, finde ich! – So wird es rund, und der zweite Teil wird doppelbödig…
Ich hab ja nix gedichtet, nur geschnibbelt und gepuzzelt. Es ist alles dein Text.
Kooperation im Schreiben finde ich durchaus reizvoll.
Eine tolle Umsetzung, die mich ob der Idee ein wenig neidisch macht… hach!
Da besteht gar kein Grund dazu – Dein Haiku von heute ist auch eine ganz wunderbare Umsetzung des Impulses!
klasse, einfach nur Klasse
Lieben Dank! – Wozu so ein Wartezimmer beim Arzt doch gut ist… (so, aber jetzt muss ich mich wieder auf meine Arbeit konzentrieren!) 🙂
Ich finde es klasse, wie ihr euch gegenseitig inspiriert und wie sich ein ursprünglicher Gedanke spielerisch entwickeln kann – in jede Richtung. Schnippeln kann sooo beflügelnd sein. Das ist wirklich zum Hachen, toll!
… wenn Du mir bitte noch erklärst, was Hachen sein soll… 🙂 Lachen? Machen? oder ganz anders?
Es ist das Verb zu dem berühmten Hach! z.B. von Stachelvieh… :-)Hihi
Aaaaach soooo! Da stand ich jetzt auf dem Schlauch. Frohes Hachen also!
Jawohl! 🙂